Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Bei der (Neu-)Gestaltung der Außenanlagen von städtischen Baumaßnahmen sollen Wildblumenwiesen angelegt werden. Das gleiche gilt bei der Neuanlage von öffentlichen Grünflachen. Verwendet werden sollen ausschließlich Wildblumenmischungen von einheimischen Pflanzen.
Begründung:
Hintergrund für diesen Antrag ist unsere dicht besiedelte Kulturlandschaft, in der viele Lebensbereiche nach Ansicht der Grünen nur durch umweltfreundliche, pflegliche Nutzung erhalten werden können. Blühende Pflanzen, die Nahrungsgrundlage für (Wild-) Bienen und andere Insekten, nehmen ständig ab. Umgekehrt benötigen blühende Pflanzen Bienen zur Fortpflanzung. Durch die Ausdehnung der Siedlungsflächen werden die Insekten jedoch immer weiter zurückgedrängt.
Besonders geeignet für eine Entwicklung von Artenvielfalt sind vollsonnige Standorte, die weder durch viele Fußgänger noch z.B. durch Hundekot beeintrachtigt werden.
Äußerst wichtig bei der Anlegung einer Wildblumenwiese sind die vorhergehende Abmagerung des Bodens und die Verwendung einheimischer (Wild-)Blütenpflanzen. Viele fertige Blühmischungen im Fachhandel enthalten fremdländische Pflanzen und solche mit gefüllten Blüten —diese sind für die heimischen Insekten vollkommen wertlos.
Wirtschaftlich gesehen, sind die Vorteile von Blumenwiesen im Vergleich zu Rasenflächen offensichtlich. Rasenflächen, die von Früjahr bis Herbst regelmäßig gepflegt werden müssen, werden in blühende Flachen umgewandelt. Eine Einsparung lässt sich durch die bei Blumenwiesen erheblich längeren Pflegeintervalle erzielen (max. zweimalige Mahd), dadurch amortisieren sich die anfangs höheren Kosten, die durch Vorbereitung, Aussaat und ggf. Nachsaat entstehen.
(Literaturhinweis: Westrich, P. —Wildbienen, die anderen Bienen, München, 2014)