Empörung über Schließungspläne von Ministerin Hinz
Auch der Stadtverband der Dillenburger Grünen spricht sich für den Erhalt des Landgestütes in Dillenburg aus. „Das Gestüt ist ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt. Es ist untrennbar mit der Dillenburger Geschichte verbunden“, erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Volkmar Nix.
Lotz hat wertvolle Zeit verstreichen lassen
Bereits im November 2016 habe Bürgermeister Lotz gemeinsam mit führenden CDU-Kommunalpolitikern von der Schließung erfahren. Lotz habe seit dieser Zeit weder – wie von der Ministerin gewünscht – eine Stellungnahme für die Stadt abgegeben, noch die politischen Gremien informiert. Seine Pflicht wäre zumindest die zeitnahe Information des Magistrats gewesen. Nix weiter: „Sich jetzt damit rauszureden, dass das Ganze vertraulich behandelt werden sollte, finden wir befremdlich. Dadurch ist wertvolle Zeit verloren gegangen.“
CDU-Vorwurf haltlos
Vor diesem Hintergrund sei auch der Vorwurf der Dillenburger CDU, der Stadtverband der Grünen habe das hessische Landgestüt verraten und den Schließungsprozess begleitet, völlig haltlos. „Wir haben mit der Entscheidung, das Dillenburger Gestüt zu schließen, nichts zu tun. Wir haben erst davon erfahren, als es schon längst beschlossene Sache war“, erklärt Nix. „Über die Schließung wurde über unsere Köpfe hinweg entschieden. Das empört uns, denn das Gestüt ist von erheblicher Bedeutung für unsere Stadt.“
Gestüt von erheblicher Bedeutung für Dillenburg
Als Schließungsgrund werde von Umweltministerin Priska Hinz der Tierschutz genannt, dessen Auflagen nicht erfüllt werden könnten. „Diese Auflagen sind ernst zu nehmen, deshalb sollte hier eine Überprüfung erfolgen, um Klarheit zu schaffen“, so Nix weiter. Auch das jährliche Defizit von 1,2 Millionen, die das Finanzministerium nicht mehr tragen wolle, sei ein Grund für das geplante Aus. Darum müsse es möglichst bald einen gemeinsamen Termin der Stadt mit Finanzminister Thomas Schäfer und Ministerin Hinz geben, um Gespräche über die Zukunft des Dillenburger Landgestüts aufnehmen.
Grüne sehen Land in der Verantwortung
Tatsache sei aber auch, dass der Betrieb im Landgestüt schon seit Jahren erheblich zurückgefahren wurde. Sollte eine Weiterführung als Gestüt wirklich nicht möglich sein, müssten dann natürlich auch Alternativen geprüft werden. „Wir haben hier ein einmaliges Gelände mit historischen Bauten in zentraler Lage. Dieses große Potential kann und muss dann für die Entwicklung unserer schönen Stadt genutzt werden. Wir sehen das Land hier auch weiterhin in der Verantwortung!“, erklären die Grünen. In ihrem Schreiben hatte Hinz angekündigt, die Stadt bei dieser Aufgabe sowohl fachlich als auch finanziell zu unterstützen. Jetzt gelte es, gemeinsam und mit absoluter Transparenz zu handeln, damit eine sinnvolle und für Dillenburg förderliche Entwicklung erreicht werde. „Wir begrüßen das Angebot der Umweltministerin, gemeinsam mit der Stadt Lösungen zu finden und sind gespannt, ob es den Verantwortlichen endlich einmal gelingt, konstruktiv, offen und ehrlich zusammenzuarbeiten. Das wäre ein Meilenstein in unserer Stadtpolitik“, so Nix abschließend.