Nach Pauschalverdächtigungen gegen türkischen Sozialdienstverein und Ausländerbeirat
Die GRÜNEN finden das jüngste Vorgehen der Jungen Union Dillenburg empörend. Der Dillenburger Stadtverband wirft der JU diffamierenden Stil vor.
Zum Hintergrund: Die CDU-Nachwuchsorganisation hatte – wie zuvor mit gleichlautenden Schreiben in Wetzlar und Haiger – den Ausländerberat der Oranienstadt aufgefordert, sich von dem Türkischen Sozialdienstverein ADÜTDF zu distanzieren.
Grüne sehen Nötigung des Ausländerbeirates
„Die Junge Union Dillenburg versucht, das Sommerloch zu füllen. Sie gibt vor, entdeckt zu haben, dass auch im Dillenburger Sozialdienstverein Mitglieder der ultranationalistischen ‚Grauen Wölfe‘ vertreten seien. Sie versucht damit, die Mitglieder eines demokratisch gewählten Gremiums zu nötigen, sich nur Aufgrund von unbewiesenen Vermutungen von einem Dillenburger Verein zu distanzieren!“, so Volkmar Nix, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN.
Für die GRÜNEN steht fest, dass es sich bei den „Grauen Wölfen“ um eine Organisation handelt, die völlig zu Recht durch den Verfassungsschutz beobachtet werde, da sie ultranationalistisch, rassistisch, antidemokratisch und damit mit unserer Gesellschaftsordnung nicht vereinbar sei. „Das weiß natürlich auch der Verfassungsschutz und hat diese Vereinigung seit Jahren im Visier. Man kann sogar die Zahl der Aktiven in Hessen mit etwa 1000 beziffern. Was also will die JU Neues entdeckt haben?“ fragt der Stadtverband der GRÜNEN.
Was bezweckt die JU?
In den letzten Jahren seien die Grauen Wölfe in Dillenburg jedoch nicht öffentlich in Erscheinung getreten. Die Grünen fragen sich deshalb, was die JU mit dieser Kampagne bezweckt: „Welches Ziel soll hier verfolgt werden? Ein Gespräch mit dem Sozialverein wird gar nicht erst gesucht, sondern es werden gleich pauschale Verdächtigungen gegen den Ausländerbeirat ausgesprochen“, so Nix. Auch der Versuch, den Ausländerbeirat zu instrumentalisieren, ist nach Ansicht der GRÜNEN eindeutig zurückzuweisen: „Ein unglaublicher Vorgang, der jahrelange Integrationsbemühungen konterkariert“.
Die Dillenburger GRÜNEN erklären sich ausdrücklich solidarisch mit dem Vorsitzenden des Ausländerbeirates, Memis Alici, der sich durch diese politische Nebelkerze nicht einschüchtern lasse.
Herrn Deusing als jüngstem Dillenburger Stadtverordneten wünschen die Grünen, dass er sich zukünftig in Dillenburg für sozialen Frieden engagiert. „Zum Profilieren gibt es in Dillenburg genügend andere Felder, die die Kompetenz und das Engagement der Stadtverordneten fordern“, so Volkmar Nix abschließend.